Meine Kunst ist besonders von Kindheitserfahrungen der Nachkriegszeit geprägt. Die zerstörte Welt wieder aufzubauen, war seinerzeit allerorts zu sehen, und die Wiederverwendung zerbrochener Materialien ein Selbstverständnis. Von Recycling oder Upcycling war noch lange nicht die Rede.
Kinderaugen sahen das Desaster der Ruinen und Schuttberge durchaus als ästhetische Gebilde. Ruinen gehörten zum alltäglichen Bild und luden zum Spielen ein. Die Vielfalt und Buntheit der verschiedenen Materialien, insbesondere der Ziegelsteine, gab Anlass zum kreativen Tun. Was die Erwachsenen zweckorientiert betrieben, imitierten Kinder mit ihrem kreativen Spiel.
Als Kind in der total zerstörten Stadt Düsseldorf entdeckte ich den Zauber der verschiedenen Materialien. Nachhaltig gefielen und gefallen mir noch heute zerbrochene Ziegelsteine mit ihren vielfältigen Nuancen von Rot und Orangetönen. Aber auch später die Schulkreiden (am liebsten farbig), bis zum letzten Krümel verwendet, haben mich bis heute nicht mehr losgelassen.
Was mich besonders daran fasziniert? Es ist die samtige Konsistenz und die Farbe. Da produktionsbedingt aus verschiedenen Chargen bestehend, weist das Material immer wieder leicht variierende Nuancen auf.
Es ist der Rhythmus, die Poesie des Materials, die immer wieder zum kreativen Prozess einladen. Die gestalterischen und ästhetischen Möglichkeiten sind unerschöpflich.