Skulpturen für den Elbauenpark Magdeburg Aufmacher der Deutschland-Ticket-Kampagne der Deutschen Bahn
Oktober 2023. Auf ihrer Website empfiehlt die Deutsche Bahn den Besitzern des Deutschland-Ticket „10 Ziele für einen Tagesausflug“. Als Aufmacher der Ausflugstipps hat die DB-Mobil-Redaktion drei Skulpturen ausgewählt, die Reiner Seliger 1999 für die Bundesgartenschau im Elbauenpark Magdeburg schuf.
Zu den DB-Tipps
Reiner Seliger erinnert sich noch lebhaft an die Vorgeschichte des Projekts: „Meine Idee für den Aufstellungsort war Folgende: Der Bauschutt der total zerbombten, ehemaligen Barockstadt Magdeburg wurde nach dem 2. Weltkrieg ans Elbufer gekarrt. Dieses Areal am Elbufer wurde dann Militärgelände und Manöverplatz für russische Panzer, somit endgültig unter die Erde gebracht. 1999 fand ich den Ort plattgefahren und teils mit Unkraut überwuchert vor.
Welche Kunst stellt man da hin? Bereits durch die Trümmerwelt meiner Kindheit gut mit Bauschutt vertraut, begann ich, mit Pickhacke und Schaufel zu graben, aber die russischen Panzer hatten ganze Arbeit geleistet. So entschied ich, neue Ziegelsteine hinzuzunehmen. Da ich zu dieser Zeit bereits bei großen europäischen Ziegelfirmen ein und aus ging, lag das Angebot eines Sponsorings nahe. Ruck zuck hatte ich auf Paletten gestapelt Lieferungen an Ziegelsteinen aus West- wie Ostdeutschland, den Niederlanden, Dänemark, der Schweiz und nicht zuletzt dem ausgegrabenem Magdeburger Barockschutt. Es lag auf der Hand, dass ich als Nachkriegskind, vom Wiederaufbau geprägt, sofort an die Arbeit ging.
Also, noch einmal: Welche Kunstwerke könnten dort hin? Die Form meiner Skulpturen sollte einmalig schön werden und der Stadt Magdeburg ein neues Antlitz verleihen. Sie sollten diese Wachstumsenergie verkörpern, die mir auch schon die aus dem Boden sprießende Natur auf dem Gelände vorgeführt hat. Ich habe die drei Skulpturen eigenhändig Stein für Stein aufgebaut, und das über den Zeitraum von Oktober 1998 bis zur Eröffnung der Bundesgartenschau im April 1999. Ich spüre die Kälte dieses Winters noch heute in meinen Knochen, aber die Arbeit hat sich gelohnt.“